Liebe Bürgerinnen und Bürger der Großen Kreisstadt Klingenthal,

nach sorgfältiger Überlegung und Abwägung bin ich zu dem Entschluss gekommen,
nicht zur Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt Klingenthal zu kandidieren.
Dafür gibt es mehrere Gründe, die ich Ihnen gerne erläutere.

Seit über 45 Jahren führt meine Familie eine gastronomische Einrichtung in Klingenthal.
Den Gasthof „Zum Döhlerwald“ haben wir nach der Wende neu erbaut und seither betrieben.
Diese Zeit war von Höhen und Tiefen geprägt. Seit 2001 leite ich dieses Geschäft und bin als
Betreiber für alle Dinge, die der Alltag in der Gastronomie mit sich bringt, haftbar und
verantwortlich. Verpflichtungen, Verantwortung und Vertrauen, die den Alltag eines
Unternehmens bestimmen, werde und will ich nicht einfach beenden und hinter mir lassen.
Zu schwer war die Zeit des Aufbaus und des Erhalts des Unternehmens.

Ein weiterer Punkt ist die zurzeit vorherrschende Meinung der Bundespolitik und deren Ansichten.
Ich verurteile jede kriegerische Handlung, aber Sanktionen, die anderen Schaden zufügen sollen,
jedoch der eigenen Bevölkerung und Wirtschaft nur Probleme bereiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Regelungen für die Zukunft zu treffen ohne Voraussetzungen (z. B. Energiepolitik) zu haben und immer
auf Verständnis zu hoffen, sind meiner Meinung nach keine zukunftsorientierte Politik. Auch bin ich
kein Mensch der nach Parteiideologie oder vorgegebener Meinung agiert bzw. agieren muss. Unter diesen
Voraussetzungen ist es mir unmöglich zu kandidieren, da ich ein Mensch bin, der immer seine Meinung
und Ansichten offen nach Außen trägt. Aber in dieser Zeit ist dies weder gewünscht noch gern gesehen.

Dass unsere Stadt Klingenthal ein Ort ist, in dem alles in Ordnung ist und dass man sie zukünftig
nur noch verwalten muss, ist nicht meine Sicht der Dinge.
Viele Sachen, ich will nur einige prägnante nennen, müssen in Angriff genommen und der Tradition
entsprechend erhalten bleiben.
Gebäude wie z.B. die Deutsche Bank oder das Postamt sollte sich die Stadt annehmen und eine vernünftige
Nutzung (z.B. altersgerechte Wohnungen) planen.
Das Gelände der ehemaligen Eisbahn aber auch der Campingplatz müssen zu einem niveauvollen funktionalen
Standort erneuert werden.
Dass der Zustand der Straßen mit vorhandenen Mitteln schrittweise verbessert wird, steht außer Frage.
Jedoch auch kleinere Dinge wie der Springbrunnen auf dem Markt, der schon das zweite Jahr nicht mehr
funktioniert, muss sich angenommen werden.
In der Verwaltung tritt ein Generationswechsel ein, der heute schon beachtet und langfristig personaltechnisch
geplant werden muss. Der freiwillige Bereich muss in einem Umfang erhalten bleiben, das unsere Stadt nicht
weiterhin an kulturellen und freizeitlichen Angeboten und damit an Attraktivität verliert.

Offene und ehrliche Zusammenarbeit der Stadtratsfraktionen sind Grundvoraussetzung für diese Arbeit
des zukünftigen Stadtoberhauptes. Parteigeprägte Interessen oder Machtgerangel aufgrund mehrheitlicher
Stadtratssitze sind hier fehl am Platze. Dies könnte aber im Falle einer Wahl zum OB für mich ein
beschwerlicher Weg werden, wie wir es in der Vergangenheit (auch mit meiner Person) leider schon erleben mussten.

Diese genannten Umstände hindern mich an einer Kandidatur. Ein Stadtoberhaupt muss sich vollumfänglich und
rund um die Uhr, mit Unterstützung Aller für das Wohl unserer Stadt einsetzen.

Ich möchte mich trotzdem bei all denen bedanken, die mir im Vorfeld ihre Unterstützung im Falle einer Kandidatur
zugesagt haben. Gleichzeitig verspreche ich Ihnen, dass ich mich weiterhin mit all meiner zur Verfügung stehenden
Kraft und Wissen für das Wohl unserer Stadt Klingenthal und deren Bürgerinnen und Bürger einsetze.

Herzlichst
Ihr Carsten Förster

 

©pK/GM

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